
Selbstfürsorge: Wie ich lernte, auf mich selbst zu achten
Im hektischen Alltag, zwischen Verpflichtungen und den Bedürfnissen anderer, gerät das eigene Wohl oft in den Hintergrund. Ich habe lange Zeit genau das erlebt: mich selbst immer an letzter Stelle gesetzt. Aber der Wendepunkt kam, als ich erkannte, wie sehr meine eigene Gesundheit, sowohl körperlich als auch emotional, von meiner Fähigkeit zur Selbstfürsorge abhängt. Heute möchte ich mit dir teilen, wie ich gelernt habe, auf mich selbst zu achten und warum Selbstfürsorge kein Egoismus ist – sondern eine Notwendigkeit.
Meine täglichen Selbstfürsorge-Routinen
Selbstfürsorge fängt für mich bei kleinen, aber sehr kraftvollen Ritualen an. Diese Routinen sind wie Anker, die mich durch den Tag tragen und mir helfen, zentriert zu bleiben. Ich beginne den Morgen mit einer Meditation und tiefen Atemübungen. Diese Minuten des Innehaltens geben mir Klarheit und Ruhe, bevor der Trubel des Tages beginnt.
Eine weitere wichtige Routine ist, mir täglich Zeit für Bewegung zu nehmen. Früher dachte ich, ich hätte keine Zeit dafür, doch mit der Zeit habe ich erkannt, dass körperliche Bewegung nicht nur meinen Körper stärkt, sondern auch meinen Geist. Ob es ein Spaziergang, Yoga oder eine kurze Joggingrunde ist – es hilft mir, den Kopf freizubekommen und die Energie aufzuladen.
Abendliche Rituale gehören ebenso zu meiner Selbstfürsorge. Bevor ich schlafen gehe, nehme ich mir Zeit, um mich von der Welt zu verabschieden – sei es durch ein gutes Buch, ein warmes Bad oder einfach durch bewusstes Atmen und Dankbarkeit für den Tag. Dieser Abschluss des Tages gibt mir den Raum, mich von den Erlebnissen des Tages zu trennen und erholt in den nächsten Tag zu starten.
Warum Selbstfürsorge kein Egoismus ist
Für mich war es ein langer Weg zu verstehen, dass Selbstfürsorge kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist. Früher dachte ich, dass es egoistisch wäre, Zeit nur für mich selbst zu nehmen – dass ich stattdessen immer für andere da sein sollte. Doch der ständige Versuch, allen gerecht zu werden, führte zu Erschöpfung und Frustration. Ich erkannte, dass ich nur dann wirklich für andere da sein kann, wenn ich zuerst für mich selbst sorge.
Selbstfürsorge ist kein „Ich bin mir selbst der Wichtigste“-Prinzip. Es geht nicht darum, andere zu vernachlässigen oder egoistisch zu handeln, sondern darum, sich selbst genug zu lieben, um die eigene Gesundheit zu schützen. Wenn ich mich selbst achte, bin ich in der Lage, meine Energie und Liebe auf andere zu übertragen, ohne mich selbst dabei zu verlieren. Es ist eine Form der Selbstrespekt und der Anerkennung meiner eigenen Bedürfnisse. Wenn wir uns selbst nicht genügend schätzen, wie können wir dann anderen das gleiche geben?
Schlussgedanken
Selbstfürsorge ist ein fortwährender Prozess. Es geht nicht nur um gelegentliche Pausen oder Auszeiten, sondern darum, täglich auf sich selbst zu achten und sich die Erlaubnis zu geben, für das eigene Wohl zu sorgen. Wenn du beginnst, regelmäßig in deine Selbstfürsorge zu investieren, wirst du merken, dass du mehr Energie und Lebensfreude hast – für dich selbst und für die Menschen, die dir am Herzen liegen. Selbstfürsorge ist ein Akt der Liebe, der dir erlaubt, dein bestes Selbst zu sein, sowohl für dich selbst als auch für andere.
Ich lade dich ein, dir heute schon die Zeit zu nehmen, um kleine Schritte in die Selbstfürsorge zu gehen. Du verdienst es!
Geschichte
Teil 12: Der Weg zu mir selbst: Wie Pia lernte, durch Selbstfürsorge zu heilen
Pia spürte, dass es Zeit war, die Beziehung zu sich selbst zu heilen. Sie erinnerte sich an ein Gespräch mit ihrer Therapeutin, in dem das Thema Selbstfürsorge zur Sprache kam. Damals hatte sie bei dem Wort nur müde gelächelt. „Zeit für mich selbst? Das klingt schön, aber wer soll das alles erledigen, wenn ich mir ständig Auszeiten nehme?“ Diese Gedanken hatten sie lange begleitet – bis sie den Preis erkannte, den sie dafür zahlte.
In der Sitzung hatte ihre Therapeutin ihr klar gemacht: „Selbstfürsorge ist kein Luxus, Pia. Es ist die Grundlage, auf der Sie alles andere aufbauen. Wie wollen Sie für andere da sein, wenn Sie sich selbst vernachlässigen?“
An diesem Nachmittag im Café nahm Pia einen tiefen Atemzug. Sie beschloss, einen neuen Versuch zu wagen, mit kleinen Schritten. Noch bevor sie ihren Tee ausgetrunken hatte, schrieb sie eine Liste in ihr Notizbuch: „Dinge, die ich für mich tun möchte.“
- Jeden Morgen zehn Minuten still sitzen und durchatmen.
- Einen Spaziergang machen – auch wenn es nur um den Block ist.
- Abends das Handy weglegen und stattdessen ein Buch lesen.
- Ein Bad nehmen, ohne an die To-do-Liste zu denken.
Die Liste war simpel, aber sie fühlte sich für Pia wie ein Neubeginn an. Als sie die ersten Punkte umsetzte, merkte sie, dass diese kleinen Rituale tatsächlich einen Unterschied machten. Die morgendliche Stille gab ihr Kraft, bevor sie in den Tag startete. Die Bewegung brachte sie in Kontakt mit ihrem Körper, den sie so oft ignoriert hatte. Und abends, in der Ruhe des warmen Wassers, erlaubte sie sich endlich, loszulassen.
Doch die größte Erkenntnis war, dass Selbstfürsorge kein Egoismus war. Im Gegenteil: Sie bemerkte, wie ihre neu gewonnene Energie sich auf die Menschen um sie herum auswirkte. Sie war geduldiger mit ihrer besten Freundin, die oft mit eigenen Problemen zu ihr kam. Sie lachte mehr mit ihren Kollegen. Und sie erkannte, dass sie anderen besser helfen konnte, wenn sie selbst stabil war.
Eines Abends, als sie das warme Licht ihrer Nachttischlampe einschaltete, hielt Pia inne. Sie dachte an ihre Therapeutin, an die kleine Liste in ihrem Notizbuch und daran, wie sehr sie sich in den letzten Wochen verändert hatte. Es war ein Weg voller kleiner Schritte gewesen, aber jeder hatte sie näher zu sich selbst gebracht.
Pia wusste, dass sie noch viel zu lernen hatte, doch sie fühlte sich bereit. Sie hatte begonnen, mit sich selbst freundlich zu sprechen. Sie hatte gelernt, dass Selbstfürsorge ein Ausdruck von Selbstliebe war – und dass sie es wert war, geliebt zu werden, vor allem von sich selbst.
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